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Was sieht die Bank bei einer Bonitätsprüfung? | Kredit & Bonität in Österreich

Einleitung: Warum ist die Bonitätsprüfung so wichtig?

Wenn du einen Kredit beantragst, spielt deine Bonität eine entscheidende Rolle. Banken prüfen vor der Kreditvergabe genau, wie zahlungsfähig und zuverlässig du bist. Aber was genau sieht die Bank bei einer Bonitätsprüfung? Welche Daten fließen ein? Und wie kannst du dich darauf vorbereiten?

In diesem Artikel erklären wir dir Schritt für Schritt, welche Informationen bei einer Bonitätsprüfung relevant sind, woher die Bank diese Daten bekommt und wie du deine Bonität selbst überprüfen kannst.


Was bedeutet Bonität überhaupt?

Der Begriff Bonität beschreibt deine Kreditwürdigkeit, also wie wahrscheinlich es ist, dass du einen Kredit oder andere finanzielle Verpflichtungen pünktlich zurückzahlst.

Die Bank will sich durch die Bonitätsprüfung absichern, dass du dein Darlehen ordnungsgemäß bedienen kannst – und kein Risiko für Zahlungsausfälle darstellst.


Welche Daten sieht die Bank bei der Bonitätsprüfung?

Hier eine Übersicht der wichtigsten Faktoren, die in die Bonitätsbewertung einfließen:

1. Einkommen und Beschäftigungsverhältnis

  • Aktuelles monatliches Nettoeinkommen
  • Art des Arbeitsverhältnisses (unbefristet, befristet, selbstständig, Arbeitslosigkeit)
  • Dauer der aktuellen Anstellung
  • Zusatzverdienste (z. B. Mieteinnahmen, Unterhalt)

Tipp: Je stabiler und höher dein Einkommen, desto besser für deine Bonität.


2. Ausgaben & bestehende Verpflichtungen

  • Laufende Kredite oder Leasingverträge
  • Mietkosten
  • Unterhaltszahlungen
  • Kreditkartenlimits und deren Ausnutzung

Wichtig: Die Bank berechnet deine monatliche frei verfügbare Liquidität, also was nach allen Fixkosten übrig bleibt.


3. Daten von Auskunfteien (z. B. KSV 1870, CRIF)

Hier sieht die Bank:

  • Bestehende Kredite und deren Status
  • Historische Zahlungsprobleme oder Mahnungen
  • Inkasso-Fälle oder gerichtliche Mahnklagen
  • Negativmerkmale wie Insolvenz, Pfändungen, gerichtliche Einträge

Tipp: Du kannst deine eigenen Daten beim KSV oder CRIF kostenlos anfordern – mehr dazu hier in unserem Artikel zur KSV-Selbstauskunft.


4. Bankinterne Daten

Wenn du bereits Kunde der Bank bist, fließen zusätzliche interne Informationen ein, z. B.:

  • Kontoführung (z. B. häufige Überziehungen)
  • Regelmäßiger Gehaltseingang
  • Rückzahlungshistorie früherer Kredite

5. Schufa-Score? – Nein, in Österreich gibt’s den KSV-Score

In Deutschland ist es die SCHUFA, in Österreich übernehmen diese Rolle z. B.:

  • KSV 1870
  • CRIF
  • AKV (Alpenländischer Kreditorenverband)

Diese Auskunfteien berechnen einen sogenannten Score, der deine Bonität in einer Zahl zwischen 0 und 100 angibt – je höher, desto besser.


Wie kannst du deine Bonität selbst prüfen?

Du hast das Recht auf eine kostenlose Selbstauskunft nach DSGVO. Diese kannst du bei:

beantragen. So siehst du genau, welche Daten über dich gespeichert sind – und kannst Fehler rechtzeitig korrigieren.

👉 Lies hier unseren detaillierten Ratgeber zur KSV-Selbstauskunft


Wie kannst du deine Bonität verbessern?

Hier ein paar Tipps:

  • Rechnungen immer pünktlich zahlen
  • Kreditkarten nicht dauerhaft überziehen
  • Keine unnötigen Kreditanfragen bei mehreren Banken
  • Negative Einträge regelmäßig prüfen und löschen lassen (falls unberechtigt)
  • Altkredite gezielt ablösen