Bonität wiederherstellen?

Bonität: So stellen Sie Ihre Bonität wieder her.

Bonität (von lateinisch bona, „Vermögen“, hieraus lateinisch bonitas „Vortrefflichkeit“), bezeichnet die Kreditwürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens. Das Gegenstück dazu ist die Kreditausfallwahrscheinlichkeit. Die Bonität errechnet sich aus verschiedenen Faktoren. Dazu zählen Alter, Beruf, Familienstand, Einkommen, Vermögen, Schulden etc. Bei einem Unternehmen spielen auch das Geschäftskonzept, die Eigenkapitalunterlegung und die Liquidität eine Rolle.

Wozu braucht man Bonität?

Gläubiger, insbesondere Kreditinstitute, müssen ihre Kreditrisiken professionell einschätzen und einstufen können. Deshalb wurden Verfahren auf betriebswirtschaftlich-statistischer Grundlage entwickelt, die sich systematisch mit der Ermittlung und der nachfolgenden Einstufung der individuellen Bonität eines Schuldners befassen (Kreditwürdigkeitsprüfung).  

Wie kommt eine schlechte Bonität zustande?

Zunächst ergibt sich für Verbraucher eine schlechte Bonität aufgrund von einem negativen Zahlungsverhalten in der Vergangenheit. Wer immer pünktlich seinen Verpflichtungen nachgekommen ist, keine Schulden hat und schon seit Jahren bei derselben Bank ist, hat in der Regel eine gute Bonität. Faktoren wie Alter, Wohnumfeld oder der Arbeitgeber können auch eine Rolle spielen.

KSV / SCHUFA

Unternehmen und Banken informieren sich bei sogenannten Auskunfteien über den Bonitätsfaktor eines Verbrauchers oder Geschäftspartners. Die landläufig bekannteste Auskunftei in Österreich ist der KSV in Deutschland die Schufa. Der KSV führt über Ihre Bonität genau Buch und jedes Kreditinstitut kann in diese Daten Einsicht nehmen.

Möchten Sie wissen, was man über Sie in Erfahrung bringen kann, dann können Sie eine Selbstauskunft beim KSV anfordern. Denn nach dem Datenschutzgesetz (Paragraf 26) hat jede Privatperson in Österreich das Recht, die über sie gespeicherten Daten beim KSV einzusehen. Einmal jährlich ist dies kostenlos. Die Selbstauskunft kann online unter www.ksv.at angefordert werden.

So können Sie Ihre Bonität verbessern

Vor jeder Kreditvergabe steht die Bonitätsprüfung. Die Einstufung beeinflusst maßgeblich die Kreditentscheidung der Bank. Um Ihre Bonität und damit die Chancen auf einen (günstigen) Kredit zu erhöhen, können Sie aber selbst einiges tun:

Prüfung der KSV-Auskunft: Als erstes sollten Sie die KSV-Auskunft genau prüfen. Denn manchmal sind Daten fehlerhaft oder veraltet. Lassen Sie diese korrigieren beziehungsweise veraltete Einträge löschen. Obwohl dies eigentlich automatisch geschehen sollte, passiert es immer wieder, dass ein bereits getilgter Kredit noch nicht gelöscht ist und daher Ihre Bonität belastet. 

Richtige Kreditanfrage: Vor einer Kreditaufnahme sollten Sie stets mehrere Angebote bei Banken einholen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Kreditanfrage als sogenannte Konditionenabfrage stellen und nicht als Darlehensanfrage. Eine Anfrage wird nämlich vom KSV vermerkt und kann somit negative Auswirkungen auf Ihre Bonität haben. Die Konditionenabfrage hingegen ist ausschließlich für Sie als Kreditnehmer sichtbar, nicht aber für die angeschlossenen Banken. Dadurch erfahren die Geldhäuser nicht, wie viel Konditionenauskünfte Sie bereits eingeholt haben. 

Gemeinsamer Kreditantrag: Sind Sie verheiratet oder leben Sie in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft, dann sollten Sie den Kreditantrag gemeinsam stellen. Sind beide Partner berufstätig, verbessert das Doppeleinkommen Ihre Kreditwürdigkeit. Die höhere Bonität führt häufig auch zu besseren Zinsen. Auswertungen zeigen, dass Kredite von Paaren im Durchschnitt acht Prozent günstiger sind als Kredite von Einzelkunden.

Alle Einkommensquellen berücksichtigen: Ihr Einkommen beeinflusst maßgeblich Ihre Bonität. Vergessen Sie daher keine Einnahmequelle beim Kreditantrag. Erhalten Sie zum Beispiel eine Einkommensteuerrückzahlung, verbessert sich rückwirkend Ihr Jahreseinkommen und damit Ihre Bonität. Auch Zinseinnahmen aus Kapitalanlagen, Unterhalt oder Pflegegeld, das Sie für die Pflege von Angehörigen erhalten, erhöhen Ihre Einkünfte.

Bonität langfristig erhöhen: Natürlich können Sie nicht alle Bonitätsrisiken kurzfristig abstellen bzw. Ihre Bonität auf die Schnelle erhöhen. Damit die Bonitätsprüfung künftig positiv ausfällt und der Kreditvergabe nichts im Weg steht, sollten Sie aber langfristig an der Verbesserung Ihrer Bonität arbeiten. Dies gelingt zum Beispiel dadurch, dass Sie die Anzahl Ihrer Kredite, Girokonten und Kreditkarten verringern. Vermeiden Sie zudem KSV-Einträge über abgelehnte Mobilfunkverträge, unregelmäßige Kreditrückzahlungen oder Mahnverfahren. Zusätzlich begünstigt ein langfristiges Arbeitsverhältnis oder der Kauf von Wohneigentum Ihre Kreditwürdigkeit und erhöht so die Chance auf zinsgünstige Kredite in der Zukunft.